Die Menschen leben in notdürftig konstruierten Behausungen aus Pappe, Plastikfolien und Wellblech.
Die Menschen leben in notdürftig konstruierten Behausungen aus Pappe, Plastikfolien und Wellblech.
Das Proyecto Camino Seguro ("Der sichere Weg") ist eine gemeinnützige Organisation, welche Kindern der Müllkippe von Guatemala City hilft. Ziel von Camino Seguro ist es, den Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen sowie ihnen einen Zufluchtsort vor dem täglichen Elend der Müllkippe zu geben. Das Projekt basiert wesentlich auf dem Einsatz von Volontären, die für eine begrenzte Zeit ohne Entlohnung mitarbeiten.

Guatemala City ist mit 3 Millionen Einwohnern die Hauptstadt von Guatemala, einem sehr schönen und sehr armen Land in Zentralamerika. Guatemala wird im Norden von Mexiko begrenzt, im Osten liegt Belize, im Süd-Osten El Salvador und Honduras.

Auf und an der Müllkippe von Guatemala City leben Tausende von Menschen unter ärmlichsten Bedingungen. Es gibt kein Wasser oder Elektrizität, ein bestialischer Gestank liegt in der Luft und Geier kreisen über das mehrere Quadratkilometer grosse Gelände. Die Menschen hier leben von dem Sammeln und Verkaufen von wiederverwertbarem Müll. Drogenmissbrauch, Prostitution, Gewalt und Kriminalität sind extrem hoch.
Müllwagen auf der Müllkippe von Guatemala City
Müllwagen auf der Müllkippe von Guatemala City

Camino Seguro startete im Dezember 1999. Gegründet wurde es von der amerikanischen Sozialarbeiterin Hanley Denning, welche vorher bereits zwei Jahre für ein anderes Projekt mit Strassenkindern in Guatemala gearbeitet hatte. Camino Seguro ist konfessionell unabhängig. Das Projekt besteht im wesentlichen aus zwei ineinandergreifenden Bereichen.

Bastelaktivität im Hausaufgabenraum
Bastelaktivität im Hausaufgabenraum
Zum einen werden momentan 43 Kinder direkt und individuell in einem Schulprogramm unterstützt. Ziel ist es, diesen Kindern jede Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen, um eine Schulausbildung zu erreichen. Nur über eine anerkannte Ausbildung haben diese Kinder die Chance, den Teufelskreis aus Armut und Kriminalität irgendwann durch eigene Kraft zu überwinden. Zu diesem Zweck erhalten die Kinder finanzielle Unterstützung z.B. bei den Schulgebühren und Schuluniformen. Zudem wird bei regelmässigen Eltern- und Lehrerbesuchen die Anwesenheit und der Lernerfolg in der Schule überprüft.

Nicht zuletzt werden die Kinder jeden Nachmittag bei der Bearbeitung der Hausaufgaben unterstützt. Der Besuch der Schule und des nachmittäglichen Nachhilfeprogramms ist Pflicht für die Kinder, nur so können sie sichern, dass die Familie mit Lebensmitteln durch das Projekt teilversorgt wird. Die Unterstützung der Familie ist notwendig, da die Kinder ansonsten auf der Strasse oder im Müll arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt und Drogenkonsum der Eltern mitzufinanzieren.

Das Projekt muss also der ganzen Familie Beistand leisten, um damit den Verbleib des Kindes in der Schule zu stützen. Je nach finanzieller und personeller Ausstattung des Projektes können neue Kinder in dieses langfristig angelegte Programm aufgenommen werden. Dafür werden Sponsoren verzweifelt gesucht.

Der andere Bereich des Projektes besteht aus dem nachmittäglichen Spiele- und Aktivitätenprogramm. Dieser Bereich ist für alle Kinder der Müllkippe offen und wird von etwa 60-80 Kindern regelmässig genutzt. Ziel ist es, die Kinder von der Strasse mit ihren Problemen zu holen und ihnen eine sichere Zufluchsstätte vor der Kriminalität und den Drogen zu geben. Zudem wird jeden Nachmittag ein Snack gereicht - oftmals die einzige richtige Mahlzeit, die diese Kinder an dem Tag zu essen bekommen.

In dem Video (englische Sprache) zeigt und erläutert Hanley Denning das Projekt. Der Erfahrungsbericht eines Volontärs gibt nähere Einblicke in die täglichen Herausforderungen des Projektes. In den Links finden Sie weitere nüztliche Internet-Seiten über Guatemala und mögliche Freiwilligendienste.