Camus wehrt sich, wie Paul Tillich und andere Existentialisten, gegen die Einebnung des Seins in den allgemeinen Natur- und Geistesprozess. Camus will ganz bei diesem Leben bleiben und die Möglichkeiten des Lebens voll ausschöpfen.

Camus sieht die Welt als sinnlos an, als absurd. Absurdität entsteht durch die Deckungsungleichheit zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Der Mensch und der Geist streben nach Vertrautheit, nach Klarheit, nach Nähe. Der Mensch erfährt jedoch die Unergründlichkeit der Welt, das Fremde, die natürlichen und menschlichen Konflikte. Dieser Bruch zwischen Geist und Welt ist absurd und macht das Leben damit sinnlos.

Camus' Haltung aber offenbart doch einen Sinn: Selbstmord wäre zwar die seiner Meinung nach konsequenteste Folgerung, doch darin sieht er eine Flucht vor sich selbst, eine Flucht vor der Erfahrung und Auseinandersetzung mit der Welt. Auch religiöser Glaube erscheint Camus als Flucht, denn es erfolgt keine Auseinandersetzung, vielmehr eine Übertünchung / Betäubung.

Der einzig aufrichtige und wahre Weg und damit der Sinn des Lebens ist für Camus die "fortgesetzte Auflehnung" gegen die Absurdität. Der Mensch muss sich der Absurdität bewusst sein und sich ihr trotzdem stellen, sich ihr geradezu verächtlich gegenüberstellen. Es geht um die Konfrontation, die Auflehnung: "Es gibt kein Schicksal, das durch Verachtung nicht überwunden werden kann".