Nach der Lehre des Christentums ist die Schöpfung der Welt der Anfang, welcher auf Vollendung hingeordnet ist. Die Vollendung ist der neue Himmel und die neue Erde, wenn Gott "alles und in allem" sein wird. Ziel und erster Sinn der Schöpfung ist die Verherrlichung Gottes, denn die Schöpfung ist ganz aus Gott entstanden. Die Mitte der Schöpfung ist Jesus Christus und der Sinn der Schöpfung wird erst von ihm aus ersichtlich. Jesus zeigt dem Menschen den Sinn auch im Leid und im Tod. Sinn des Menschenlebens ist damit die Nachfolge Jesu, das Leben in und für Gott und die Auferstehung zum ewigen Leben. Der Mensch ist auf Gott hin geschaffen worden, er ist zur letztendlichen Gemeinschaft mit Gott berufen.

Die Christen glauben, dass der Tod Jesu die Menschen von ihrer Schuld befreit hat, nämlich der Schuld des Zweifels an Gott. Wir entfremden uns von Gott, den Mitmenschen und uns selbst durch die Weigerung, Gott als unseren Ursprung und unsere Bestimmung anzuerkennen. Jesu Leben, Tod und Auferstehung gibt uns Beispiel für unser Leben. Das Leben muss gelebt werden, um unsere Schuld selber abzubüssen, um die Schuld zu bewältigen. Im Glauben an Gott kann der Mensch erlöst werden. Dieser Glaube ist kein Wissen und auch kein reines Gefühl. Glauben heisst Überzeugt-sein, er erfordert einen klaren und bewussten Willensentscheid.

Die Schöpfung soll aber auch der Beglückung des Menschen dienen, Sinn des Lebens ist also auch das eigene Glück. Sinnmitte sind die Eucharistie - das Sakrament des Abendmahles (Brot und Wein) - und die Danksagung an Gott, die zur Beglückung führen. Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten (auch die Liebe zu sich selbst) ist das höchste und wichtigste Gebot des Christentums. Das Konzept der Nächstenliebe zeigt den Weg zum ewigen Leben.