Sartre ist entschiedener Atheist - anders als Heidegger oder Jaspers. Ein Dasein Gottes erscheint Sartre als unvereinbar mit dem freien, sich selbst schaffenden Menschen. Der Mensch hat für sich selbst die volle Verantwortung zu übernehmen und kann sie nicht auf einen Gott abwälzen. Das Dasein eines Gottes würde den Menschen seiner Freiheit berauben, der Mensch könnte sich nicht mehr selbst verwirklichen, da er ja schon in und durch Gott verwirklicht und bestimmt wäre. Der Mensch ist nach Sartre absolut frei beim Entwurf seiner Existenz. Er ist durch keinen fixierbaren Wesensgegenstand (wie einen Gott) mehr bestimmt. Sartre begreift deshalb den Tod vom Leben aus.

Der Tod nach Sartre ist absurd, er ist sinnlos und zufällig, kann vom Menschen niemals begriffen werden. Er verhilft dem Menschen nicht zu seiner Ganzheit, er verhindert vielmehr den ganzen Menschen, da er ihm ungefragt und ungewollt seiner Möglichkeiten beraubt. Der Mensch wird im Tod zum Opfer der Geschichte, zum Opfer der weiterlebenden Menschen. Alle im Leben realisierten Möglichkeiten werden im Tod nichtig und gegenstandslos, der Tod zerstört das persönlich Erreichte. Das Leben wird damit sinnlos, ohne jede Bedeutung. Der Tod raubt dem Leben seinen Sinn, der absurde Tod macht auch das Leben absurd.

Sartre verabsolutiert den Tod. Der Tod ist der entscheidende Punkt, der das Leben selbst sinnlos macht. Der Tod ist Dreh- und Angelpunkt auch des Lebens. Nach und durch den Tod bleibt nur Vernichtung. Es gibt kein Leben nach dem Tod.